Über Coronaviren haben wir ja in der letzten Zeit viel gesprochen und gelesen. Hier geht es um Parasiten, also Läuse, Milben und Würmer. Themen die im kinderärztlichen Alltag immer wieder vorkommen.
Kopfläuse
Kopflausbefall hat nichts mit fehlender Sauberkeit zu tun, da Kopfläuse durch das Waschen der Haare mit gewöhnlichem Shampoo nicht beseitigt werden. Enge zwischenmenschliche Kontakte, insbesondere in der KiTa oder Schule begünstigen die Verbreitung von Kopfläusen.
Kennzeichen ist häufig ein starkes Jucken der Kopfhaut, besonders am Hinterkopf, hinter den Ohren und im Nacken. Sichtbare Läuse oder Nissen (Eier) in den Haaren, meist nahe der Kopfhaut.
Der wesentliche Übertragungsweg ist durch direkten Kopf-zu-Kopf-Kontakt. Daher ist es wichtig, schnell zu handeln, wenn bei Ihrem Kind Kopfläuse festgestellt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Wir werden Ihnen ein entsprechendes „Läuseshampoo“ (Insektizid) verordnen. Hier ist die genaue Beachtung der Packungsbeilage bei der der Anwendung entscheidend, vor allem die Einwirkzeit. Am nächsten Tag dürfen die Kinder wieder zur Schule oder in den Kindergarten.
5 Tage später sollten Sie die nassen Haar mit einem Nissenkamm sorgfältig auskämmen. Am 8 bis 10 Tag ist dann die erneute Behandlung mit dem Shampoo notwendig, um spät geschlüpfte Larven abzutöten. Einen detaillierten Plan und weitere Informationen finden Sie auf der Seite des RKI.
Maßnahmen im Haushalt sind weniger umfassend als bei den anderen Erregern
- Schlafanzüge und Bettwäsche, Handtücher und Unterwäsche sollen gewechselt werden
- Kopfbedeckungen, Schals und weitere Gegenstände, auf die Kopfläuse gelangt sein könnten, sollen für 3 Tage in einer Plastiktüte verpackt aufbewahrt werden
Da Kopfläuse mehrfach täglich Blut saugen müssen, um nicht auszutrocknen, und dass sie ohne Nahrung nach spätestens 55 Stunden abgestorben sind, liegt der Schwerpunkt in der Beobachtung der nahen Kontaktpersonen und der konsequenten Behandlung der Erkrankten.
Eine Desinfektion (Insektizidbehandlung) im Haushalt, Reinigung von Sofas oder das Waschen von Autositzbezügen ist nicht notwendig. Außer dem verordneten Shampoo und einem Nissenkamm sind keine weiteren Mittel notwendig.
Skabies (Krätze)
Ein Brennen der Haut und Juckreiz sind häufig erste Anzeichen der Skabies. Es zeigt sich ein Hautausschlag mit Bläschen oder Knötchen, oft in Hautfalten wie zwischen den Fingern, Handgelenken, Achseln oder am Bauchnabel.
Oft ist eine Salbenbehandlung über Nacht ausreichend. In anderen Fällen werden auch Tabletten eingesetzt. Hygienemaßnahmen beim Kind und im Haushalt sind für einen raschen Erfolg entscheidet. Es müssen alle Haushaltsmitglieder untersucht werden, damit möglichst eine zeitgleiche Behandlung erfolgen kann.
- Kleidung, Unterwäsche sowie Handtücher und Bettwäsche von Erkrankten sollten bei mindestens 50 °C gewaschen werden.
- Gegenstände mit längerem Körperkontakt wie Schuhe oder Plüschtiere, die nicht gewaschen oder gereinigt werden können, sollten für drei Tage in verschlossenen Plastiksäcken gelagert werden.
- Staubsaugen Sie regelmäßig Teppiche, Matratzen und Polstermöbel.
Weitere Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung finden Sie in einer Broschüre oder auf der Seite des Robert Koch Institutes.
Würmer
Häufigstes Anzeichen einer Wurmerkrankung ist vermehrtes Kratzen am After, besonders nachts. Oft können Sie aber auch Würmer mit bloßem Auge auf dem Stuhlgang sehen.
Die BZgA hat hier eine gute Übersicht veröffentlicht. Eine Behandlung ist einfach, aber zweimal notwendig. Im Vordergrund steht aber die richtige Hygiene im Alltag:
- Nach jedem Toilettengang, vor jedem Essen und nach dem Spielen im Freien die Hände gründlich mit Seife waschen.
- Fingernägel kurz halten.
- Reinigen Sie den Analbereich gründlich, insbesondere am Morgen, um Eier zu entfernen.
- Unterwäsche, Schlafanzug und Handtücher täglich wechseln und bei mindestens 60° Grad Celsius waschen.
Wechseln Sie mindestens zweimal pro Woche die Bettwäsche.